Intimitätskoordination

Als Kooperationsprojekt des culture change hub und der Hessen Film & Medien hatten wir die Möglichkeit “Wolke Z” in Zusammenarbeit mit den ausgebildeten Intimitätskoordinatorinnen Petra Fritzi Hennemann und Theresa Hager umzusetzen.

Die Intimitätskoordination ist ein Beruf am Set, der die Umsetzung von intimen Szenen und Szenen mit sexualisierter Gewalt koordiniert. Dabei geht es einerseits um die Choreographie der simulierten Sexszenen, andererseits um Team-Coachings und Absprachen, die sicherstellen, dass sich alle Beteiligten am Set sicher fühlen und die Arbeit auf Einvernehmen basiert.

Unser Team wurde vorab vom culture change hub über die Arbeit der Intimitätskoordination gecoacht. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Arbeit mit jungen Darsteller*innen gelegt, beispielsweise wie man Stressreaktionen bei Kindern und Jugendlichen erkennt. Wir lernten über Techniken, die Schauspieler*innen bei Szenen mit simuliertem Sex anwenden, um diese Szenen genau zu choreographieren und wiederholbar gestalten zu können. Außerdem wurden uns grundlegende Verhaltensregeln beim Dreh intimer Szenen erklärt - zum Beispiel die Verwendung einer entsexualisierten Sprache und die Verkleinerung des Teams im Set (closed set). 

In unserer Generation entwickelt sich eine neue Sensibilität in Bezug auf die Wahrung persönlicher Grenzen und der Filmnachwuchs bringt auch neue Wünsche für die Zusammenarbeit am Set mit. Wir hoffen, dass unser Projekt ein Beispiel dafür sein kann, wie wichtig und bereichernd die Zusammenarbeit mit einer*einem Intimitätskoordinator*in ist und zur Etablierung des Berufs beitragen kann.

Weitere Ressourcen:
Vor jedem Drehtag zeigen sich die Spielpartner*innen gegenseitig ihre heutigen Grenzen auf.

Szenen mit körperlicher Nähe werden im Voraus ausführlich besprochen und geprobt.